Der Lehrgang fand in drei Einheiten auf der Anlage des Reitvereins Hainholzhof-Kehr in Göttingen statt. Michael Rohrmann ist Pferdewirtschaftsmeister, Inhaber des Goldenen Reitabzeichens aufgrund von Erfolgen in Dressur und Springen, klassischer Ausbilder und hat eine Zusatzausbildung in Bewegungslehre nach Exkart Meyners.
Vor der ersten Unterrichtsstunde musste jeder Reiter einen Fragebogen ausfüllen mit Fragen zur eigenen Person, zu evt. vorhandenen gesundheitlichen Problemen, zur reiterlichen Ausbildung und zu den eigenen Stärken, Schwächen und Zielen sowie zum Pferd.
Dann sollte ich reiten wie sonst auch, damit sich Michael ein Bild machen konnte. Er hat sofort meine (Sitz-)Probleme erkannt und auch sofort sagen können, welche Probleme dadurch beim Reiten entstehen. Nachdem er mir die Steigbügel ein Loch gekürzt hat, wonach ich auch direkt besser saß, ging es an die Arbeit. Ich hatte mir die Arbeit an den Seitengängen gewünscht. Bevor ich dann Seitengänge reiten sollte, fragteMichael nach "meinem Bild" von den verschiedenen Seitengängen, also woran denke ich z.B. beim Schulterherein, wie spurt das Pferd, wie sitze ich dabei etc. Allein dadurch hat er ein ganz anderes Bewusstsein bei mir geweckt..
Am Abend erfolgte nach einem gemeinsamen Essen im Jägerhaus am Kehr eine kurze Einführung in die Bewegungslehre nach Eckart Meyners. Michael demonstrierte dabei die Grundzüge der Bewegungslehre nach Eckart Meyners und ließ uns auch erste Übungen machen.
Samstag ging es dann weiter. Ich entschied mich für Bewegungslehre. D.h. ich habe mein Pferd aufgewärmt, bin kurz geritten und habe dann Übungen am Boden gemacht, um meine Problembereiche zu verbessern und beweglicher zu werden. Das waren insbesondere mein Hohlkreuz, das ISG sowie Verspannungen im Schultergürtel. Nach den Übungen, die auch mentales Training beinhalteten, ging es direkt wieder aufs Pferd, um zu fühlen, ob eine Veränderung (positiv oder negativ) eingetreten ist. So konnte ich z.B. nach den ersten Übungen direkt viel besser aussitzen, was ich sonst kaum mache, weil es mir Probleme bereitet. Nach weiteren Übungen auf dem "Balimo" für ein beweglicheres Becken ging es wieder aufs Pferd und ich machte Übungen auf dem Pferd. Auch am Sonntag machte ich noch eine Stunde Bewegungslehre.
Ob Dressurunterricht oder Bewegungslehre konnte jeder Reiter frei wählen.
Das Ergebnis war wirklich beeindruckend, für den Reiter deutlich zu fühlen und für die Zuschauer auch ebenso deutlich zu sehen, sowohl an meinem Sitz als auch am Pferd.
Michael Rohrmann stellt sich auf den jeweiligen Ausbildungsstand von Pferd und Reiter individuell ein, holt jeden dort ab wo er steht, nimmt dabei auch Rücksicht auf Ängste und Bedenken der Reiter und strahlt dabei viel Ruhe aus. Auf einige Pferde hat er sich auch selbst gesetzt, wobei hier sein Ziel eine Korrektur der Pferde in die Richtung war, dass der Reiter es danach einfacher hatte, das Ziel zu erreichen. So setzte er auch keine zu hohen Ziele, sondern ging in kleinen Schritten voran und lobte viel. Es ist selten, dass ein Ausbilder seiner Klasse alle Reiter in seinen Lehrgängen willkommen heisst und nicht nur Reiter ab einer bestimmten Leistungsklasse betreut.
Ein Lehrgang bei Michael Rohrmann ist absolut empfehlenswert! Er sieht das Pferd nicht als Sportgerät sondern als Partner und ist immer darauf bedacht, dass das Pferd in die Lage versetzt wird, alles richtig zu machen.
Juliette hat zusätzlich bei allen teilnehmenden Pferden einen Gesundheitscheck durchgeführt. Auch ihr hat die Zusammenarbeit mit Michael sehr viel Spaß gemacht und es soll in Zukunft gemeinsame Lehrgänge geben.
Fotos: Katharina Derda
Bewegungslehre nach Eckart Meyners
Bewegungslehre und Mentaltraining
Und dann ab auf's Pferd...
Unterstützung vom Reitlehrer
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